Kunst und Kultur

Karoline Felsmann wird 2027 Intendantin am Landestheater Tübingen

Die Berlinerin Karoline Felsmann ist zur neuen Intendantin des Landestheaters Tübingen (LTT) gewählt worden. Zur Spielzeit 2027/2028 übernimmt sie die Leitung der Bühne.

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Karoline Felsmann wird 2027 Intendantin am Landestheater Tübingen

Der Verwaltungsrat des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT) hat sich in der Sitzung am Montag für die bisherige stellvertretende Intendantin der Neuen Bühne Senftenberg ausgesprochen. Karoline Felsmann übernimmt die Intendanz des LTT zum 1. September 2027. Bereits vom 1. September 2025 an wird sich die designierte Intendantin der Vorbereitung ihrer ersten Spielzeit widmen. Sie folgt auf Thorsten Weckherlin, der seit 2014 die Landesbühne in dieser Position führt und dessen Intendanz mit der Spielzeit 2026/2027 endet.

Kompetenz, Erfahrung, Begeisterung

Baden-Württembergs Kunststaatssekretär Arne Braun sagte: „Wir haben die Weichen für die Zeit nach Thorsten Weckherlin gestellt: Mit Karoline Felsmann wurde eine beeindruckende Frau an die zukünftige Spitze des Landestheaters gewählt. Sie bringt viel Theatererfahrung mit und kennt als Mitglied des künstlerischen Leitungsteams der Neuen Bühne Senftenberg die besonderen Bedingungen einer Landesbühne. Mit Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung für Neues wird sie die Landesbühne noch relevanter für Stadt, Region und Land machen.“

Karoline Felsmann versprach: „Ich stehe für ein lebendiges und relevantes Theater, ein Theater der starken Figuren und spannenden Geschichten, vielfältig und mitreißend. Theater ist eine Energiequelle, ein Ort der Gemeinschaft, an dem vorgedacht und ausprobiert, utopisch durchgespielt wird, wie wir zusammen eine bessere Zukunft gestalten können.“

Zur Person: Karoline Felsmann

Karoline Felsmann, 1979 in Ost-Berlin geboren, studierte Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Dem Studium waren zwei Jahre als Regieassistentin am Theater Freiburg vorausgegangen. Nach dem Studium führte sie ihr beruflicher Werdegang an das Theater Plauen-Zwickau als Dramaturgieassistentin und anschließend als Dramaturgin an das Theater Heilbronn. Nach drei Jahren begann sie 2011 ihre Tätigkeit am Jungen Theater Heidelberg mit dem Schwerpunkt „interkulturelle Ausrichtung“. 2014 ging Karoline Felsmann an das Theater Erlangen und entwickelte u. a. das Format „Stadttheater der Zukunft“, welches 2019 mit dem Theaterpreis des Bundes honoriert wurde. Neben einer größeren Öffnung des Hauses ging es hier auch um die Geschlechtergerechtigkeit im deutschen Theaterbetrieb und die Entdeckung neuer Talente.

Seit der Spielzeit 2022 / 2023 ist Karoline Felsmann stellvertretende Intendantin in künstlerischen Belangen der neuen Bühne Senftenberg.

Mehr als 40 Bewerbungen

Für die Nachfolge von Intendant Thorsten Weckherlin bewarben sich 41 Kulturschaffende, einige davon aus dem deutschsprachigen Ausland. Eine Findungskommission aus Politik, Verwaltung, Kulturbereich und dem Führungskräftemanagement sondierte die Bewerbungen, führte Gespräche und schlug dem Verwaltungsrat der Landesbühne zwei Bewerberinnen vor.

Die Findungskommission setzte sich zusammen aus: Ministerialrat Christoph Peichl, Kunstministerium, Vorsitz der Kommission; Oberbürgermeister Boris Palmer, Stadt Tübingen; Daniel Lede Abal, Mitglied des Landtags, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen;  Anke Bächtiger, Leiterin des Kulturamts Reutlingen; Dr. Wolfgang Sannwald, Leiter der Abteilung Kultur, Landratsamt Tübingen; Karin Becker, Intendantin des Theaters Konstanz, externe Beraterin und Ulrich Sambeth, Führungskräftemanagement, externer Berater.

Drei Bühnen sorgen für Theaterangebote überall im Land

Das Landestheater Württemberg Hohenzollern Tübingen Reutlingen ist eine von drei Landesbühnen in Baden-Württemberg. Sie ermöglichen ein vielfältiges und hochwertiges Angebot von Kunst und Kultur außerhalb der Metropolen. Das Landestheater Tübingen trägt ebenso wie die Württembergische Landesbühne Esslingen und die Badische Landesbühne Bruchsal dazu bei, dass es überall im Land Theaterangebote gibt. Sie bietet an ihrem Standort in Tübingen und an den verschiedenen Gastspielorten in der Region ein breites Spektrum an Inszenierungen. Die Spielpläne pflegen gleichermaßen das zeitgenössische und das klassische Dramenrepertoire. Mit einer eigenen Sparte des Kinder- und Jugendtheaters rundet das Landestheater Tübingen sein theaterpädagogisches Angebot ab und leistet so bedeutende kulturelle Basisarbeit im ganzen Land.

Wegen ihrer besonderen Aufgabenstellung werden die drei Landesbühnen mit rund 70 Prozent, in Bezug auf sämtliche Förderungen aus öffentlicher Hand, vom Land finanziert. Die verbleibenden 30 Prozent werden von kommunaler Seite aufgebracht.