Kunst und Kultur

Land erhöht den Zuschuss für die Volksschauspiele im badischen Ötigheim

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Freilichtbühne Ötigheim, Zuschauerraum

Das Land Baden-Württemberg erhöht den Zuschuss für die badischen Volksschauspiele Ötigheim um 25.000 Euro auf 230.000 Euro. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat die institutionelle Förderung auch von anderen Theaterfestspielen im ganzen Land deutlich erhöht und würdigt damit die durchgehend hohe künstlerische Qualität der beliebten Schauspiel-Festivals.

„Die Volksschauspiele Ötigheim sind Deutschlands größte Freilichtbühne und ein einzigartiges Freilichttheater. Mit einem regen Vereinsleben und zahlreichen ganzjährigen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene leisten die Volksschauspiele einen wichtigen, generationenübergreifenden Beitrag zur kulturellen Bildung. Dass die Organisation zum größten Teil durch ehrenamtliches Engagement getragen wird, zeigt außerdem die herausragende Bedeutung der Volksschauspiele für die badische Region“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski am Freitag (29. April) in Stuttgart.

Während der Pandemie hatte das Ministerium den Volksschauspiele Ötigheim aus dem Corona-Nothilfefonds der Landesregierung mit bis zu 680.000 Euro geholfen. Die Einrichtung gehörte zu denen, die durch die Pandemie in eine existenzielle wirtschaftliche Notlage geraten waren.

Die Festspiellandschaft Baden-Württembergs zeichne sich durch eine beeindruckende Vielfalt aus, schrieb die Staatssekretärin den Veranstaltenden. „Mit dieser verbesserten Förderung anerkennt das Land das große Engagement und die künstlerische Entwicklung der Festspiele. Wir wollen Menschen für Kunst und Kultur begeistern – besonders jetzt in der aktuellen Zeit der Pandemie ist dies unverzichtbar.“

Volksschauspiele Ötigheim

Vor der Corona-Pandemie lockte der Ötigheimer Theatersommer bis zu 100.000 Besucherinnen und Besucher pro Spielzeit an. Die Volksschauspiele Ötigheim wurden 1906 von dem damaligen Pfarrer Josef Saier gegründet. Ein Jahr nach dem er seine Stelle als Pfarrer in Ötigheim angetreten hatte, schenkte er den Ötigheimern eine Theaterbühne, welche unter der Mitarbeit zahlreicher Freiwilliger in einer Kiesgrube nahe des Dorfes eingelassen wurde. Am 30. September 1906 wurde das erste Stück, das historische Drama Die beiden Tilly, mit 130 Mitwirkenden aufgeführt. Zu überregionaler Bekanntheit kamen die Volksschauspiele vier Jahre später mit der Inszenierung von Friedrich Schillers Wilhelm Tell.

In diesem Jahr stehen ab 18. Juni neben Wilhelm Tell unter anderem das Musical Der kleine Horrorladen und das Kinderstück Max und Moritz auf dem Spielplan. Finanziert werden die Volksschauspiele Ötigheim von kommunaler Seite und durch den Landeszuschuss.

Mehr unter: Volksschauspiele Ötigheim

Pressemitteilung als PDF