Das Ziel: Junge Menschen sollen für eine hausärztliche Tätigkeit außerhalb der Großstädte begeistert werden. Vorteile der Arbeit als „Landärztin“ oder „Landarzt“ reichen vom persönlichen Kontakt zum Patientenstamm bis zum engen Austausch mit anderen Gesundheitsberufen. Gerade auf dem Land bieten die fortschreitende Digitalisierung und die Telemedizin neue Chancen – sowohl für die Patientenversorgung als auch für die ärztliche Aus- und Weiterbildung. Um diese Vorteile zu vermitteln, hat das Wissenschaftsministerium mit den Medizinischen Fakultäten das Neigungsprofil „Ländliche Hausarztmedizin“ („Landarzttrack“) sowie die „Regionen für ärztliche Ausbildung“ auf den Weg gebracht.
Modellregionen: Landärztin trifft Unimedizin
Tuttlingen, Crailsheim oder der Ostalbkreis: Insgesamt fünf „Regionen für ärztliche Ausbildung“ bringen die Vernetzung der Medizinischen Fakultäten mit ländlichen Lehrkrankenhäusern, Praxen und Gemeinden voran. Dadurch wird die akademische Ausbildung an baden-württembergischen Universitäten enger mit der Krankenversorgung in der Praxis verzahnt. Bei Blockpraktika oder Hospitationen in diesen regionalen Einrichtungen sollen Studierende für eine spätere landärztliche Tätigkeit gewonnen und begeistert werden.
Die Umsetzung der Modellregionen ist 2021 gestartet. Bis Ende 2022 hat das Wissenschaftsministerium diese Gebiete mit insgesamt 1,5 Millionen Euro im Rahmen des „Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ gefördert. Weiterhin können die Medizinischen Fakultäten Mittel aus der Hochschulfinanzierungsvereinbarung für die (Fort-) Entwicklung von Lehrangeboten im Bereich „Allgemeinmedizin und Versorgung in ländlichen Regionen" aufwenden.
Für folgende Regionen übernehmen die jeweiligen Medizinischen Fakultäten besondere Verantwortung:
Die enge Kooperation zwischen den Medizinischen Fakultäten und den regionalen Gesundheitseinrichtungen, stärkt die medizinische Versorgung auf dem Land. Durch die Anbindung an die Universitätsmedizin und die Digitalisierung gelangt zusätzliche Expertise in ländliche und von Unterversorgung bedrohte Gebiete.
Studierende erhalten die Möglichkeit, frühzeitig Kontakte in den Modellregionen zu knüpfen: Bei Praktika oder Hospitationen erleben die angehenden Medizinerinnen und Mediziner die hausärztliche Tätigkeit aus erster Hand. So können die Studierenden ihr Interesse überprüfen und ihre weitere Ausbildung entsprechend ausrichten.