Die Soziokultur besitzt in Baden-Württemberg einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Kaum eine andere kulturelle Praxis repräsentiert die ganze Breite des kulturellen Lebens und orientiert sich so nah an den aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten.
Soziokultur experimentiert mit vielfältigen Formaten und erprobt ständig Neues, während sie zugleich den Fortbestand von traditionellen Genres sichert. Die Soziokultur ist damit zu jeder Zeit ein Spiegel unserer Gesellschaft und ihrer freiheitlich demokratischen Werte. Und dies alles ohne ihre Prinzipien aufzugeben: Alltagsnähe, Selbstbestimmung und vor allem das Fernhalten von Beliebigkeit.
Die Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren bereichern das Kulturleben in Baden-Württemberg. Soziokultur findet nicht nur an den kulturellen Hotspots und im Nachtleben der großen Städte statt, sondern gerade auch in ländlichen Gegenden. Sie holt Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ab – unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen Hintergrund. Sie leistet hiermit einen großen Beitrag zur kulturellen Bildung und hat Effekte in Bereichen wie Inklusion und Integration, denn sie spricht alle Menschen offen an.
Rund 1.4 Millionen jährliche Besucherinnen und Besucher in soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg sprechen für die gute Resonanz und für das Bedürfnis nach diesem Angebot bei den Menschen.
Über die Jahre hat das Land die Förderbeträge für die Soziokultur daher stark erhöht. Seit 2010 stiegen die Beträge um nahezu 100 Prozent, von damals 1,972 auf 3,913 Mio. Euro im Jahr 2019. Bis zum Jahr 2021 sind weitere Erhöhungen auf 4,265 Mio. Euro vorgesehen. Zusammen mit Projektmitteln, die ebenfalls im Rahmen der Soziokulturförderung beim Land beantragt werden können, ermöglichen diese Zuschüsse die eigentliche künstlerische Arbeit vor Ort und sorgen dafür, dass soziokulturelle Zentren und Initiativen als wichtige Kultur- und Begegnungsstätten wirken können.