Baden-Württemberg will die Mobilität der Zukunft im eigenen Land voranbringen. Sie soll lokal möglichst emissionsfrei sein, das Klima schonen aber auch Staus vermeiden. Es geht um gesündere Luft, weniger Lärm und mehr Lebensqualität in den Städten.
Die Voraussetzungen für erfolgreiche Lösungen: Sie müssen für alle zugänglich sein, praktikabel, zuverlässig und robust.
Solche Lösungen erfinden nicht nur das einzelne Fahrzeug technologisch neu, sondern verändern das gesamte System. Sie setzen auf intelligente Vernetzung, Konnektivität, auf neues Nutzungsverhalten und neue Geschäftsmodelle, die weniger auf individuellen Autobesitz als auf Nutzung von verschiedenen Mobilitätsdienstleistungen ausgerichtet sind.
Wer hat die besten Ideen für die „emissionsfreie Mobilität am Campus“?
Das Wissenschaftsministerium wird die überzeugendsten Konzepte zu einem Vollantrag aufrufen. Dabei soll dann gemeinsam mit den weiteren beteiligten Akteuren die Planungen für die Infrastruktur angegangen und in Modellen umsetzen werden. Die Vollanträge werden mit 200.000 € unterstützt. Die Landesregierung stellt 3,15 Millionen Euro für die Entwicklung der Mobilitätskonzepte bereit.
Nach 12 Monaten sollen die Modelle in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ziel ist die Prämierung der drei besten Projekte im Oktober 2019 mit einem Preisgeld und der Option der Umsetzung.
Konzepte sollen Teil der Infrastrukturplanung der Hochschulen werden
Die einzelnen Campus gehen mit ganz unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen an die Aufgabenstellung – und das ist auch gut so, denn die Realität vor Ort ist nun einmal überall anders. Die Konzepte sollen anschließend in die weitere Infrastrukturplanung der Hochschulen einfließen und entwickeln dadurch Steuerungscharakter für die nächsten Jahrzehnte.
Insbesondere in den Ballungsräumen und der dort zunehmenden Verkehrsdichte sind neue Lösungen dringend gefragt. Der Universitäts- und Forschungscampus steht deshalb somit selbst als Experimentierraum für zukunftsfähige Lösungen im Fokus. Er ist damit Forschungsstandort und Forschungsgegenstand zugleich.
Dabei geht es um zweierlei: Neben der schon angesprochenen Rolle als Experimentierfeld für die Stadt als Ganzes, erfordern wissenschaftliche Dynamik und wachsende Studierendenzahlen stetig weiteren Flächenbedarf auf dem Campus selbst und ziehen damit das entsprechende Verkehrsaufkommen nach sich. Deshalb sind intelligente, ökologische Mobilitätslösungen für die wachsenden Campus-Areale gefragt.
„Wir suchen Mobilitätskonzepte, die das Campuswachstum und die Minimierung von Emissionen übereinbringen und die die Menschen durch Attraktivität, Effizienz und Verlässlichkeit überzeugen“, sagt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Weil für die komplexen Anforderungen an die Mobilität der Zukunft systemisches Vorgehen, Infrastrukturplanung, Mobilitätsbedürfnisse und saubere Mobilitätstechnologien intelligent integriert werden müssen, ist der Campus als Experiment in der Praxis bestens geeignet“, so Bauer abschließend.