„Es war überfällig, dass die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerät“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Mittwoch (20. April) in Stuttgart anlässlich eines von Hochschul- und Wirtschaftsorganisationen vorgelegten Positionspapiers zur Stärkung der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung in Baden-Württemberg.
„Wir erleben nicht nur eine kurzfristige konjunkturelle Welle oder Auswirkungen der Covid-Pandemie, sondern eine tiefgreifende und nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft. Diese erfordert auch strukturelle Änderungen in den Ingenieurwissenschaften, ihren Studieninhalten und Forschungsschwerpunkten. Ich begrüße daher sehr, dass dieses Thema systematisch angegangen wird. Nur in gemeinsamer Kraftanstrengung von Wirtschaft, Hochschulen und Politik werden wir den Innovationsstandort Baden-Württemberg für die Herausforderungen der Zukunft gut aufstellen“, betonte die Ministerin.
Das Land strebe keinen Abbau von Studienplätzen an – ganz im Gegenteil:
„Wir brauchen die jungen Ingenieurinnen und Ingenieure, ihre Kreativität und ihren Einsatz. Deshalb hat das Land auch mit den Hochschulen in der Hochschulfinanzierungsvereinbarung 2021 -2025 vereinbart, alle Studienkapazitäten und gerade auch die der Ingenieurwissenschaften aufrechtzuerhalten. Dazu gehört, das Studienangebot attraktiv und zeitgemäß zu halten, so dass es auch nachgefragt und belegt wird“, so Ministerin Bauer weiter.
Das Wissenschaftsministerium unterstütze die Hochschulen und ihre ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten dabei, ihr Studienangebot noch konsequenter anzupassen in Richtung Digitalisierung und Dekarbonisierung, damit die Absolventinnen und Absolventen fit sind für die Arbeitsplätze der Zukunft. Künftig werden mehr Software-Ingenieurinnen und -Ingenieure und Fachleute für Maschinelles Lernen gebraucht, mehr Expertise für Elektromobilität und Batteriespeicher gesucht und weniger für Verbrennungsmotoren und analogen Maschinenbau.
Das Wissenschaftsministerium ist bereits im Gespräch mit Hochschulen und Wirtschaft – terminiert ist unter anderem im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW ein gemeinsamer Workshop im Mai zum Thema des sich wandelnden Fachkräftebedarfs, um an der Schnittstelle Wirtschaft, Hochschulen und Ministerium die ingenieurwissenschaftliche Aus- und Weiterbildung gemeinsam in den Blick zu nehmen.
„Mit zukunftssicheren Studienangeboten wird es den baden-württembergischen Hochschulen gelingen, sich im bundesweiten Wettbewerb mit anderen Hochschulstandorten durchzusetzen. So locken wir die Talente an unsere Hochschulen und gewinnen sie perspektivisch für die Unternehmen Baden-Württembergs“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.