„Kunst und Kultur bekommen einen starken, flexiblen Standort direkt an einem der schönsten Plätze des Landes“, sagte Kunstministerin Petra Olschowski am Montag (9. September) in Stuttgart. Der vordere Teil des „Gebäudes mit dem Hirsch“ ist in den vergangenen Jahren für rund 20,5 Millionen Euro saniert worden. Er soll ab 2025 von der Staatsgalerie konzeptionell und organisatorisch geleitet werden. Partner im ganzen Gebäude sind weiterhin der Württembergische Kunstverein und der Stuttgarter Künstlerbund.
Die Übernahme der Leitung durch die Staatsgalerie ist perspektivisch längerfristig angelegt, auch weil der an der Konrad-Adenauer-Straße gelegene Stirling-Bau der Staatsgalerie in die Jahre gekommen ist und vermutlich ab 2028 energetisch saniert werden muss. Damit ist eine Schließung weiter Teile des Museums verbunden.
Für das Konzept spricht, dass die Staatsgalerie auf diese Weise während der mehrjährigen Sanierung im kulturellen Leben an zentraler Stelle sichtbar und erlebbar bleibt. „Damit schließen wir zudem eine Achse des Kulturquartiers und bauen eine gedankliche Brücke über die Konrad-Adenauer-Straße hinweg“, sagte Petra Olschowski.
Fest für den vorderen Teil des Kunstgebäudes eingeplant ist - nach der Großen Landesausstellung zur Archäologie „THE Hidden LÄND“ - eine weitere Große Landesausstellung: Ab April 2025 präsentiert die Staatsgalerie eine Einzelschau der international renommierten Malerin Katharina Grosse. Bevor dann die Staatsgalerie mit dem Beginn der Sanierung des Stirling-Baus mit einem Teil ihrer Sammlung ins Kunstgebäude Einzug hält, werden ab 2026 in der Gesamtverantwortung der Staatsgalerie wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen dort stattfinden.
Der hintere Teil (Vierecksaal mit 1250 qm) steht wie bisher dem Württembergischen Kunstverein zur Verfügung. Im Obergeschoss des Kunstgebäudes wird der Stuttgarter Künstlerbund dauerhaft einen Raum für Vereinszwecke erhalten und kann auch die dortige Ausstellungsfläche (140 qm) bespielen. Das vorgesehene Programm in den Galerieräumen berücksichtigt Ausstellungen des Stuttgarter Künstlerbunds ebenso wie weitere Formate verschiedener Sparten und Akteure. Dazu zählen die Kunstakademie Stuttgart oder das Zentrum für Schulkunst und Lehrerbildung.
Das Kunstgebäude ist vom Land so instandgesetzt worden, dass
- hochwertige Kunstwerke nach internationalen Museumsstandards präsentiert werden können,
- der Kuppelsaal akustisch so eingerichtet wurde, dass er auch für Veranstaltungen optimal nutzbar ist,
- Arbeitsräume zur Verfügung stehen,
- ein attraktives Café und Restaurant das Gebäude zum Schlossplatz öffnet. Es soll Anfang 2025 eröffnet werden.
Die Landesregierung hat in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sich um ihre wichtigen Kulturinstitutionen kümmert und diese für die Zukunft aufstellt. Deshalb finden derzeit und in den kommenden Jahren umfassende Sanierungen an mehreren Landesmuseen statt – aktuell vor allem in Karlsruhe.
„In finanziell anspruchsvollen Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir unsere bestehenden Einrichtungen stärken und entsprechend den Anforderungen des Publikums zugleich weiterentwickeln. Das Konzept für die multifunktionale Nutzung haben wir einer Gruppe von lokalen Partnern aus Stuttgarter Kultureinrichtungen zu verdanken“, sagte Petra Olschowski. „Es ist jetzt Basis für die zahlreichen Möglichkeiten, die das Haus bietet.“ Aufgrund der Bespielung des Kunstgebäudes durch die Staatsgalerie, den Württembergischen Kunstverein, den Stuttgarter Künstlerbund sowie weitere Kultureinrichtungen wird im Kunstgebäude an einem zentralen Platz in Stuttgart eine vielseitige kulturelle Nutzung für unterschiedliche Zielgruppen ermöglicht.