Das neu renovierte Stuttgarter Kunstgebäude eröffnet zum 5. April 2024 nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit mit einer Präsentation der Staatsgalerie Stuttgart: „Florian Slotawa. Stuttgart sichten“. Gezeigt werden Skulpturenbestände des Museums in einer Inszenierung des Künstlers Florian Slotawa.
„Endlich ist es soweit – das kulturelle Herz mitten in der Landeshauptstadt schlägt künftig noch stärker: Stuttgart erhält mit dem markanten Kunstgebäude einen lebendigen Ort für Kunst und Stadtgesellschaft zurück“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun am Donnerstag (7. März). „Mit der Ausstellung der Staatsgalerie freuen wir uns auf einen fulminanten Auftakt im frisch renovierten Stuttgarter Kunstgebäude, dessen Bespielung mit Spannung erwartet wird“, so Braun weiter.
Die Verbindung der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart mit für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ikonografischen Marken und Unternehmen (Bosch, Porsche etc.) bildet Kunst und Wirtschaft ab – beides sind wichtige und identitätsstiftende Standortfaktoren für Baden-Württemberg.
Vermögen und Bau Stuttgart hat das Kunstgebäude von Mitte 2021 bis Anfang 2024 saniert. Dabei wurden die Anforderungen an einen modernen Museums- und Veranstaltungsbetrieb in multifunktionalen und technisch hochwertig ausgestatteten Räumen in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege erfolgreich umgesetzt. Die Ausstellungsflächen im Bestand wurden revitalisiert, die Gastronomie vom ersten Obergeschoss in das Erdgeschoss mit einer Außenterrasse zur Stauffenbergstraße und zum Schlossplatz hin verlegt. Aktuell läuft die Ausschreibung für die Verpachtung der Gastronomie. Zur besseren Orientierung entstanden eine neue Treppe am Marmorsaal, neue Aufzüge und ein Rundweg durch die Ausstellungsräume. Zudem wurden die Sanitärbereiche und die Garderobe neugestaltet und vergrößert. Eine Catering-Küche und neueste Veranstaltungstechnik verbessern die Infrastruktur zusätzlich.
Die Staatsgalerie Stuttgart hat im Auftrag des Landes auch das Gebäudemanagement inne und stellt den technischen Betrieb des Gebäudes sicher.
Ausstellungstermine bis 2025:
Die Ausstellung „Florian Slotawa. Stuttgart sichten“ ist von 5. April bis 16. Juni 2024 zu sehen.
Die vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg konzipierte Große Landesausstellung „The hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend“ folgt vom 13. September 2024 bis 26. Januar 2025 und zeigt Highlights der Landesarchäologie.
Von April bis September 2025 wird die Große Landesausstellung „Katharina Grosse“ der Staatsgalerie Stuttgart gezeigt.
Zum Kunstgebäude:
Das Kunstgebäude Stuttgart ist ein architektonisch markantes Gebäude mit bewegter Geschichte, das sich in zentraler Lage am Schlossplatz der Landeshauptstadt befindet. Früher war dies der ehemalige Standort des so genannten Neuen Lusthauses der Württembergischen Herzöge, das von 1584 bis 1593 vom damaligen Hofbaumeister Georg Beer unter Herzog Ludwig erbaut wurde. 1811 und 1845 fanden Umbauten des Gebäudes statt, die der Bestimmung als Königliches Hoftheater dienten. Nach einem Brand im Jahr 1902 wurde das Kunstgebäude nach Entwürfen von Theodor Fischer wieder errichtet und am 8. Mai 1913 eröffnet. Es fungierte am 18. März 1920 aufgrund des Kapp-Putsches als Tagungsort der Nationalversammlung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bis auf den Kuppelbau zerstört und in den Jahren 1956 bis 1961 nach Plänen von Paul Bonatz und Günter Wilhelm wieder aufgebaut und um einen Neubau (den so genannten Vierecksaal, einen klassischen White Cube von 36 m x 36 m) ergänzt. Letzterer wird vom Württembergischen Kunstverein als Ausstellungsort genutzt.
Bereits von 2005 bis 2011 erfolgten umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, um das Gebäude für die Durchführung von Großen Landesausstellungen zu ertüchtigen. Der große Kuppelsaal wurde auch für Veranstaltungen und große Sonderausstellungen genutzt. Von September 2013 bis Anfang Mai 2016 diente das Kunstgebäude als Tagungsort des Landtags von Baden-Württemberg.
Nach der im Frühjahr 2024 abgeschlossenen Generalsanierung wird das markante Gebäude der Öffentlichkeit wieder zu Ausstellungszwecken und für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.