Am Montag (23. August) trifft sich Kunstministerin Theresia Bauer mit drei namibischen Stipendiat*innen sowie der Historikerin und Kuratorin Memory Biwa, die von Anfang Mai 2021 bis Ende September 2021 im Rahmen des Projektes „Hidden Pasts, Shared Futures“ der Akademie Schloss Solitude in Baden-Württemberg zu Gast sind. Das Projekt ist Teil der Namibia-Initiative des Landes, die das baden-württembergische Kunstministerium 2019 anlässlich der Rückgabe von Bibel und Peitsche des Nationalhelden Hendrik Witbooi aufgelegt hat und an der sich rund 36 Einrichtungen in Baden-Württemberg und Namibia beteiligen.
„Die Pandemie hindert uns nicht daran, den Austausch mit Namibia kraftvoll voranzutreiben – im Gegenteil: Wir bauen die Zusammenarbeit auf ganzer Linie aus und treiben den internationalen Dialog weiter voran. Ich freue mich deshalb sehr auf einen interessanten und vielfältigen Austausch und begrüße die namibischen Künstler*innen hier in Baden-Württemberg herzlich“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer am Montag (23. August) in Stuttgart.
Mit dem Projekt der Akademie Schloss Solitude soll in erster Linie ein nachhaltiger kultureller Austausch zwischen Namibia und Baden-Württemberg entstehen und wachsen. Dazu trägt eine zweiteilige Workshop-Reihe in Namibia und in Stuttgart bei. Die Workshops finden im November 2021 in Namibia und im Juni 2022 in Stuttgart statt. An der Ausrichtung des ersten Workshops in Namibia sind neben der Akademie Schloss Solitude das Goethe Institut Windhuk und die National Arts Gallery of Namibia beteiligt. Der zweite Baustein des Programmbeitrags der Akademie Schloss Solitude ist ein Residenzprogramm mit Stipendien für namibische und deutsche Künstler*innen und Literat*innen. Drei Stipendiat*innen aus Namibia verbringen vier Monate in Stuttgart, im Austausch reisen drei Stipendiat*innen der Akademie nach Namibia, wo sie selbstständig an ihren Kunstprojekten arbeiten.
„Dieser Besuch ist einer von vielen Bausteinen unserer Namibia-Initiative, der dazu beiträgt, ein weit verzweigtes Netzwerk zwischen Namibia und Baden-Württemberg aufzubauen und zu festigen“, so die Kunstministerin. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Austausch von Studierenden, Wissenschaftler*innen sowie Künstler*innen es uns ermöglicht, über den gemeinsamen Dialog unsere Gesellschaften und die Welt in einem neuen Licht zu sehen“.
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Das Land Baden-Württemberg stellt sich seiner historischen Verantwortung im Zusammenhang mit dem deutschen Kolonialismus und anerkennt das während dieser Zeit geschehene Unrecht. Die politischen, wirtschaftlichen, ethischen, sozialen und kulturellen Folgen wirken bis heute nach. Das Land Baden-Württemberg will und möchte bei der Aufarbeitung des kolonialen Erbes und seiner Folgen Vorreiter sein.
Ein erster Schritt und Auftakt zu einem internationalen Dialog war die Rückgabe der Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi (1830-1905) an den Staat Namibia im Jahr 2019 und der damit verbundene Start der Namibia-Initiative
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