Forschung

Nationale Forschungsdateninfrastruktur: Baden-Württemberg weiter vorne mit dabei

Nationale Forschungsdateninfrastruktur - 2. Auswahlrunde

Beim Ziel Deutschlands, Datenbestände von Wissenschaft und Forschung systematisch zu erschließen, nachhaltig zu sichern und zugänglich zu machen, bleibt Baden-Württemberg Taktgeber. Auch in der zweiten Förderrunde beim Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) erzielt das Land ausgezeichnete Erfolge: Alle im Rahmen von digital@bw aufgebauten Science Data Center haben den Sprung in die nationale Liga geschafft, wie Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag (2. Juli) in Stuttgart mitteilte.

„Ich freue mich sehr, dass unsere langfristig ausgerichtete, strategische Förderpolitik einmal mehr Früchte trägt“, sagte Theresia Bauer anlässlich der heutigen Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK). „Seit 2014 bündeln wir auf Basis des Fachkonzepts E-Science unsere Anstrengungen im Bereich Forschungsdatenmanagement. Mit den jetzigen Auswahlentscheidungen deckt das Land bereits eine Vielzahl von Disziplinen ab. Baden-Württemberg beweist sich damit bundesweit als zentraler Knotenpunkt in der Forschungsdaten-Community.“

Die Rolle datengetriebener Wissenschaft für neue Erkenntnisse, Innovationen und Technologietransfer wächst permanent und damit der Bedarf nach einem strukturierten Zugang zu hochqualitativen Datenbeständen. Die Nutzbarkeit von Forschungsdaten zu verbessern ist das Ziel der von Bund und Ländern geförderten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.

Für Aufbau und Förderung der nationalen Forschungsdateninfrastruktur stellen Bund und Länder bis 2028 jährlich bis zu 90 Millionen Euro bereit. Von den insgesamt neun bundesweiten Konsortien wurden bereits im letzten Jahr drei mit Sprecherfunktion in Baden-Württemberg in das Förderprogramm aufgenommen.

In der zweiten Förderrunde hat das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft verantwortete Auswahlverfahren ebenfalls wieder drei baden-württembergisch geführte Konsortien von insgesamt zehn ausgewählt:

  • das betriebs- und wirtschaftswissenschaftliche Konsortium „BERD@NFDI“ unter der Federführung von Universität und Unibibliothek Mannheim
  • das sprach- und literaturwissenschaftliche Konsortium „Text+“ unter der Leitung des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache (IDS) Mannheim
  • das materialwissenschaftliche Konsortium „NFDI-MatWerk“ mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM Freiburg

Theresia Bauer betonte: „Wir wollen diesen Weg weitergehen: datengetriebene Forschung legt heute die Grundlagen für Innovationen und künftige Wertschöpfungspotentiale – sei es im Bereich KI, Gesundheitsforschung oder Mobilität. Ich gratuliere daher allen Sprecherinnen und Sprechern wie auch allen beteiligten Einrichtungen aus Baden-Württemberg herzlich zu diesem großen Erfolg.“

Mit der heute bestätigten Auswahlentscheidung haben sich alle Science Data Center in Baden-Württemberg in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur positionieren können. Sie bilden hierbei die breite Forschungslandschaft in Baden-Württemberg ab.

Weitere an den zehn Konsortien beteiligte Einrichtungen:

  • Akademie der Wissenschaften Heidelberg
  • Deutsches Literaturarchiv Marbach
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • GESIS
  • FIZ Karlsruhe
  • Karlsruher Institut für Technologie
  • KIS Leibniz-Institut für Sonnenphysik
  • Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach
  • Universität Freiburg
  • Universität Heidelberg
  • Universität Stuttgart
  • Universität Tübingen
  • Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Weitere Informationen

Das wissenschaftsgeleitete Auswahlverfahren zur Aufnahme von Konsortien in die NFDI-Förderung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG) durchgeführt. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) hat in der zweiten Runde die Förderung von zehn NFDI-Konsortien beschlossen. In drei Ausschreibungsrunden werden insgesamt bis zu dreißig Konsortien ausgewählt, die den Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur gestalten werden - in einer vernetzten Struktur gemeinsam mit dem NFDI-Direktorat.

Informationen zum Verfahren der Aufnahme in die NFDI-Förderung: www.dfg.de/nfdi bzw. www.dfg.de/nfdi/en

Direktorat der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur:

Das NFDI-Direktorat mit Sitz in Karlsruhe koordiniert den Aufbau der NFDI auf Basis des Vereins Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. Weitere Informationen: www.nfdi.de

Förderung von Forschungsdatenzentren durch das MWK:

2014 hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in einer bundesweiten Vorreiterfunktion das Fachkonzept E-Science veröffentlicht und die Förderung von Vorhaben zum Aufbau von Forschungsdatenzentren und Virtuellen Forschungsumgebungen intensiviert. Aus diesen Aktivitäten heraus wurden die Konzepte und Netzwerke zum Aufbau der Science Data Center entwickelt und vorangetrieben. Die Förderung des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg hat dazu beigetragen, dass Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg so stark in den zur Förderung empfohlenen Konsortien vertreten sind und damit wesentlich am Aufbau der NFDI-Konsortien mitwirken.

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