Immer mehr wissenschaftliche Disziplinen basieren auf datenintensiver Forschung. Ohne ausreichende Datengrundlagen lassen sich viele heutige Fragestellungen nicht beantworten und die Nachnutzung und Zusammenführung von bereits erhobenen Datenbeständen ermöglicht nochmals neue Einsichten. Datengetriebene Forschung ist daher wie High Performance Computing von starkem methodischen Wandel geprägt. Im Gesamtrahmen der digitalen Transformation von Wissenschaft stellt datengetriebene Forschung zudem die traditionelle Trennung von Forschung und Infrastruktur in Frage – wo die infrastrukturelle Leistung aufhört und die eigentliche Forschung beginnt, lässt sich kaum mehr bestimmen.
Deutlich wird dieser Wandel am Aufschwung des Forschungsdatenmanagements. Das Wissenschaftsministerium hatte dies bereits im Fachkonzept E-Science (2014) adressiert und vier Science Data Center gefördert, die mittlerweile Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur sind. Außerdem wurde die Landesinitiative Forschungsdaten bwFDM aufgebaut mit dem Fachportal forschungsdaten.info und der regelmäßigen Tagung E-Science-Tage.
Gegenwärtig zählt Baden-Württemberg zu den führenden Bundesländern in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur. Weitere Anstrengungen etwa in der Ausbildung von Datenfachkräften, der weiteren technischen Ausstattung und der hochschulartenübergreifenden Governance werden unternommen, um durch eine koordinierte Gesamtstruktur auf international konkurrenzfähigem Niveau exzellente Bedingungen für die Forschung in Baden-Württemberg zu schaffen.
