Mit einer mehr als 30-köpfigen Delegation reist Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Dienstag, 29. Oktober, nach Schottland. An vier Tagen besucht die Delegation Universitäten und Forschungseinrichtungen in Glasgow, St. Andrews und Edinburgh. Im Zentrum der Reise stehen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien, deren gesellschaftliche Akzeptanz sowie der Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Sowohl Schottland als auch Baden-Württemberg haben sich ehrgeizige Klimaschutz-Ziele gesetzt: Sie sind Partner in der so genannten Under2 Coalition. Hochschulen und Forschungseinrichtungen beider Länder verbinden – auch nach dem Brexit – gemeinsame wissenschaftliche Projekte und Austauschprogramme.
Klimaschutz als globale Herausforderung
„Um die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, müssen wir länderübergreifend zusammenarbeiten, unsere Expertise bündeln und von den Besten lernen – gerade in Europa“, so Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „In den kommenden Tagen öffnen führende schottische Forschungseinrichtungen im Bereich Nachhaltigkeit für uns ihre Türen und Labore. Das Besuchsprogramm vom emissionsfreien Campus bis zu Green Culture und die geplanten Gespräche zeigen: Mit unseren schottischen Partnern verbinden uns geteilte Werte und Ziele; auf dem Weg in eine grüne Zukunft können unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen gemeinsam Pionierarbeit leisten. Diese gesellschaftlich relevante Zusammenarbeit zwischen Schottland und Baden-Württemberg wollen wir weiter stärken.“
Insbesondere Rektoratsmitglieder und Forschende unter den Teilnehmenden
An der von Ministerin Petra Olschowski geleiteten Delegationsreise nehmen vor allem Mitglieder von Hochschulleitungen, Forschende und Abgeordnete des Landtags teil – darunter Rektoratsmitglieder der Universitäten Freiburg, Tübingen und Ulm sowie der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, der Dualen Hochschule und der Pädagogischen Hochschulen sowie Musikhochschulen. Die Delegation wird auch von Graeme Dey begrüßt, dem schottischen Minister für Hochschul- und Weiterbildung.
Stationen der Delegationsreise im Überblick
- Erste Station der Delegationsreise (29. - 30. Oktober) ist Glasgow – mit Besuchen der Glasgow School of Art, mit der die Hochschule der Medien Stuttgart eine Kooperation schließt, und der University of Strathclyde/des National Manufacturing Institute of Scotland. Themen reichen von neuen klima- sowie nachhaltigkeitsbezogenen Studiengängen und Berufsbildern bis zu Green Culture.
- Am Donnerstag, 31. Oktober, geht es weiter an die University of St. Andrews. Die traditionsreiche Einrichtung hat das Ziel, bis 2035 die erste kohlenstoffneutrale Universität Großbritanniens zu werden. Ein Baustein ist die Umrüstung einer ehemaligen Papierfabrik zum Biomasseheizkraftwerk, das den Campus mit Energie versorgt.
- Am letzten Tag der Reise (1. November) besucht die Delegation die University of Edinburgh, eine der besten Hochschulen weltweit. Im Zentrum steht die Klimastrategie der Universität in der konkreten Umsetzung und Lehre.
Hintergrund der Schottland-Reise
Die Reise nach Schottland geht auf die Teilnahme des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann an der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 zurück. Daraus entstand der Wunsch, den Klimaschutz in Kooperation mit Schottland voranzutreiben.
Klimaschutz in der baden-württembergischen Hochschullandschaft
- Das 2023 novellierte Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg sieht eine Reduktion der Gesamt-Emissionen um 65 Prozent bis 2030 (gegenüber 1990) und Treibhausgasneutralität bis 2040 vor.
- In der Landesverwaltung wird die Netto-Treibhausgasneutralität bis 2030 angestrebt. Mit dem 2023 verabschiedeten Energie- und Klimaschutzkonzept für Landesliegenschaften 2030 stehen energetische Sanierungen und effiziente Flächennutzung im Vordergrund.
- Das Wissenschaftsministerium unterstützt Hochschulen mit Klimaschutzmanagerinnen und -managern sowie mit dem „Klimaplän 2030“.
- Anfang 2024 ist der Innovationscampus Nachhaltigkeit gestartet. Die Federführung liegt bei der Universität Freiburg und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Weitere Informationen zu der Reise finden Sie in unserer Mediathek und auf unseren Social Media-Kanälen.