Wir wollen neue Wege der Öffnung, Vermittlung und Verortung von Kultur beschreiten. Doch wie sehen diese aus? Wo verorten sich Kultureinrichtungen in der gesellschaftlichen Diskussion um Identität und Vielfalt, Regionalität und Internationalität? Und welches Selbstverständnis bringen sie in einer heterogenen Gesellschaft in Bezug auf ihr Programm, Publikum und Personal mit? Unter anderem diese Fragen stehen im Zentrum der Diskussion des Themenforums „Strategien der Transformation“.
Während des ersten Workshops im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurden diese Leitfragen von rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst- und Kultureinrichtungen verschiedener Sparten diskutiert und um wichtige Aspekte erweitert und angepasst. Diskutiert wurden diese Fragen in den Spannungsfeldern von Exzellenz und Breite, lokalem/regionalem Bezug und Internationalität, Kunstverständnis und Bildungsaufgabe, Stammpublikum und neuen Zielgruppen sowie der Verantwortung für das kulturelle Erbe, Zeitgenossenschaft und der Förderung von Innovation.
Publikum der Zukunft
Ein Aspekt, der mehrfach genannt wurde, behandelt die gesellschaftliche Abbildung in den Strukturen der Einrichtungen. Es wurde außerdem angeregt, die Einrichtungen verstärkt als Plattform der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu betrachten und den öffentlichen Raum für Programme stärker zu nutzen. In der Diskussionsrunde wurde unter anderem auch die Frage aufgeworfen, welche Strategien die Einrichtungen bereits zu einer verbesserten Teilhabe verfolgen und welche Vorstellungen sie davon haben, was das Publikum der Zukunft von ihnen erwartet.
Am 20. Juni 2018 haben Ministerin Theresia Bauer und Staatssekretärin Petra Olschowski in Stuttgart gemeinsam den Startschuss für den Dialogprozess "Kulturpolitik BW" gegeben. Während des ersten Workshops diskutierten im Forum "Strategien der Transformation" rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst- und Kultureinrichtungen verschiedener Sparten. Die Leitfragen wurden um wichtige Aspekte erweitert und angepasst und in den Spannungsfeldern von Exzellenz und Breite, lokalem/regionalem Bezug und Internationalität, Kunstverständnis und Bildungsaufgabe, Stammpublikum und neuen Zielgruppen sowie der Verantwortung für das kulturelle Erbe, Zeitgenossenschaft und der Förderung von Innovation betrachtet.
Publikum der Zukunft
Ein Aspekt, der mehrfach genannt wurde, behandelt die gesellschaftliche Abbildung in den Strukturen der Einrichtungen. Es wurde außerdem angeregt, die Einrichtungen verstärkt als Plattform der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu betrachten und den öffentlichen Raum für Programme stärker zu nutzen. In der Diskussionsrunde wurde unter anderem auch die Frage aufgeworfen, welche Strategien die Einrichtungen bereits zu einer verbesserten Teilhabe verfolgen und welche Vorstellungen sie davon haben, was das Publikum der Zukunft von ihnen erwartet.
Das vollständige Protokoll zum Themen-Forum finden Sie hier.
Am 23. Januar 2019 traf sich das Forum zu einer Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Chancen und Notwendigkeiten der Transformation. Selbstverortung und Selbstverständnis von Kultureinrichtungen angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen“.
Nach einem Impulsvortrag des Zukunftsforschers Prof. Dr. Reinhold Popp zum Thema „Demographischer Wandel & Kulturelle Transformation“ und einem weiteren inhaltlichen Input der Kulturmanagerin Dr. Vera Allmanritter unter dem Titel „Kulturelle Transformation – Impulse für den Kunst- und Kulturbereich“ startete eine Arbeitsphase. Alle Workshops befassten sich darin mit der Leitfrage: Welche Ideen/ Ziele/ Visionen haben die Kunst- und Kultureinrichtungen des Landes für die Zukunft?
Das Protokoll zur Veranstaltung finden Sie hier.
Nach einem kurzen Gedankenaustausch und einer gemeinsamen Begrüßung wurde in den Workshops Impulse gesetzt von Mustafa Akça (Komische Oper Berlin), Ursula Bongaerts (Kulturstiftung des Bundes), Inez Boogaarts (Zukunftsakademie NRW), Thomas Burger (Burger Group und Präsident des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen Baden e.V. – Schwarzwald AG), Christine Kopf (Deutsches Filminstitut & Filmmuseum), Staatssekretärin Petra Olschowski und Peter Spuhler (Badisches Staatstheater Karlsruhe).
Im Anschluss wurde in den Workshops zu folgenden Themen diskutiert:
- Niedrigschwelliger Zugang / Willkommenskultur des Hauses
- Chancen. Möglichkeiten und Gefahren der Evaluation
- Vernetzung/Wissenstransfer
- Transformationsprozesse in Organisationen gestalten
- Partizipation/Teilhabe/Diversität
Zentrale Ergebnisse sind dabei, dass sich Kulturinstitutionen hinsichtlich ihres Publikums, Programms und Personals wandeln: Wer ein diverses Publikum gewinnen will, muss darauf nicht nur mit einem anderen Programm, sondern auch mit einer diversen Zusammenstellung des Personals reagieren.
Außerdem verlaufen Veränderungsprozesse nicht ohne Fehler und Reibungen. Sie können wichtige Hinweise für die Neuausrichtung geben, wichtig ist es solche Veränderungsprozesse auch zuzulassen. Evaluationen können diese Prozesse unterstützen, sofern Motivation und Ziel klar sind.
Kulturpolitik kann Rahmenbedingungen setzen. Die Impulse zur Veränderung und die Motivation dazu müssen aber aus den Institutionen kommen. Die Themen „Transfer“ und „Vernetzung“ sind die zentralen Baustellen in den Kulturinstitutionen.
Informationen zu den Referentinnen und Referenten:
Mustafa Akça
Komische Oper Berlin, Projektleiter „Selam Opera!“
Mustafa Akça, geboren in Berlin-Kreuzberg, ist ausgebildeter Handwerker, Schauspieler und Moderator. Als Quartiersmanager in Berlin initiierte er zwischen 2004 und 2011 interkulturelle und generationenübergreifende Programme. Seit 2011 leitet er »Selam Opera!« an der Komischen Oper Berlin. Das von ihm konzipierte Projekt spricht verstärkt Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen an mit dem Ziel, Begeisterung für das zeitgemäße Musiktheater zu wecken, sowie die Komische Oper Berlin interkulturell zu öffnen und zu sensibilisieren. Als interkultureller Coach berät er Kultureinrichtungen und gemeinnützige Organisationen. Als Dozent unterrichtet er an der Bundesakademie in Wolfenbüttel und der Universität Hildesheim. Mustafa Akça ist Juryvorsitzender beim »Karneval der Kulturen« in Berlin, seit 2017 Mitglied im Rat für Kulturelle Bildung und seit 2018 im Rat für die Künste in Berlin.
Ursula Bongaerts
Kulturstiftung des Bundes, Leiterin Programm-Management/Evaluation
Ursula Bongaerts, 1961 am Niederrhein geboren, ist Historikerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie hat als Gründungsdirektorin der Casa di Goethe in Rom, des einzigen deutschen Museums im Ausland, langjährige Erfahrungen in der Leitung einer Kultureinrichtung im europäischen Kontext sammeln können. Seit 2013 arbeitet sie bei der Kulturstiftung des Bundes (KSB) mit Sitz in Halle an der Saale, wo sie die Abteilung Programm-Management und Evaluation leitet und u.a. für die Evaluation der stiftungseigenen Förderprogramme zuständig ist.
Inez Boogaarts
Zukunftsakademie NRW, Geschäftsführerin
Inez Boogaarts ist seit Oktober 2016 Geschäftsführerin der Zukunftsakademie NRW. Die gebürtige Rotterdamerin ist seit vielen Jahren beruflich mit Nordrhein-Westfalen verbunden. So hatte sie fünf Jahre die Leitung der Presse- und Kulturabteilung des Generalkonsulats der Niederlande inne, wo sie insbesondere die Koordination und Kommunikation des niederländischen Beitrags (NL-RUHR) für RUHR2010 verantwortete. Neben einem Abschluss in Sozialer Geografie blickt sie auf internationale Erfahrungen in den Bereichen kulturpolitische Beratung, Programmentwicklung, Kulturmanagement und Kommunikation zurück. Nach Forschungsaufenthalten in den USA und Europa war sie unter anderem als Direktorin des Rotterdamer Rates für Kunst und Kultur, sowie als Direktorin der SICA-Stiftung (heute Dutch Culture) tätig. Sie ist Mitglied mehrerer Jurys und Aufsichtsräte (u.a. beim Groninger Museum und Flämischen Kulturhaus de Brakke Grond, Amsterdam).
Thomas Burger
BURGER GROUP und Präsident des wvib - Schwarzwald AG
Thomas Burger ist Diplom-Kaufmann und Geschäftsführender Gesellschafter der SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG, Schonach, ein mittelständisches Familienunternehmen in 6. Generation und Kernunternehmen der BURGER GORUP. Die BURGER GROUP umfasst 12 Unternehmen an 8 Standorten in Deutschland, der Schweiz und Canada. Kundenspezifische mechatronische Antriebslösungen in Metall und/oder Kunststoff werden entwickelt, qualifiziert, produziert und montiert. Auch das traditionsreiche Produkt, die mechanischen Kuckucksuhrwerke, werden am Standort in Schonach nach wie vor hergestellt. Seit 2017 ist Herr Burger Präsident des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden e.V. Die BURGER GROUP wurde mehrfach für ihr innovatives Geschäftsmodell und ihr ideenreiches Personalmanagement ausgezeichnet.
Christine Kopf
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Leitung Filmbildung und -vermittlung / Co-Leitung Strategische Entwicklung
Christine Kopf studierte Filmwissenschaft, Deutsche Philologie und Kulturanthropologie. In Wiesbaden leitete sie einige Jahre das goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films und (mit Barbara Dierksen) das Deutsche Fernsehkrimi-Festival. Christine Kopf entwickelte Konzepte, Ausstellungen und Filmreihen für das Filmhaus Nürnberg, ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Kulturamt Wiesbaden, Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach und – allen voran - für das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt. Seit 20 Jahren kuratiert sie hier Ausstellungen, programmiert Filmreihen und organisiert Sonderveranstaltungen. Seit 2013 leitet sie die Abteilung Filmbildung und Filmvermittlung, seit Mai 2018 ist sie zusätzlich als Co-Leiterin für die Strategische Entwicklung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum zuständig. Sie ist zudem seit 2013 Kuratorin für den Filmpreis der Robert Bosch Stiftung für internationale Zusammenarbeit zwischen jungen Filmemachern aus Deutschland und der arabischen Welt.
Petra Olschowski
Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Petra Olschowski studierte nach einer Lehre als Einzelhandelskauffrau im Kunsthandel Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Stuttgart. Sie arbeitete bereits während des Studiums als freie Journalistin und Lektorin, außerdem als Dozentin sowie als Kuratorin von Ausstellungen im In- und Ausland. Von 1996 bis 2002 war Petra Olschowski Redakteurin bei der Stuttgarter Zeitung und wechselte 2002 als Geschäftsführerin an die Kunststiftung Baden-Württemberg. Sie leitete von 2010 an als erste Rektorin die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und ist seit 2016 Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Peter Spuhler
Badisches Staatstheater Karlsruhe, Generalintendant
Peter Spuhler, seit 2011 Generalintendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, gründete dort das „Junge Staatstheater“ und die Bürgerbeteiligungssparte „Volkstheater“. Er interessiert sich besonders für innovative Theateransätze sowie Veränderung und Zukunftssicherung des Theaters. Unter seiner Intendanz erhielt das Haus Auszeichnungen für den besten Opern- und Konzertspielplan sowie mehrere Theaterpreise, u. a. den dt. Theaterpreis „Der Faust“ und eine Einladung zum Berliner Theatertreffen. Er ist Vorstandsmitglied der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein und von Opera Europa sowie in verschiedenen Beiräten und Jurys – darüber hinaus unterrichtet er. Er war Mitbegründer des „Forums junge Dramaturgie“ in der Dramaturgischen Gesellschaft, von 2007 bis 2011 DG-Vorsitzender, seitdem Ehrenmitglied. Der Intendanz in Karlsruhe gingen Intendanzen am Landestheater Tübingen und dem Theater Heidelberg voraus, das ihm ebenfalls die Ehrenmitgliedschaft verlieh.
Das vollständige Protokoll zur Veranstaltung finden sie hier.
Bilder zur Veranstaltung
Am 16. November 2019 fand im JES Stuttgart ein Gespräch zwischen Staatssekretärin Petra Olschowski mit Vertreterinnen und Vertretern von Migrantenverbänden statt. Diese Veranstaltung war nicht öffentlich.
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Am 20. November 2019 traf sich Staatssekretärin Petra Olschowski mit Jugendlichen zu einem Arbeitsgespräch. Die Jugendlichen diskutierten u.a. die Fragen:
- Was ist für mich Kultur?
- Wo erlebe ich Kultur in der Stadt?
- Was ist / wäre mir wichtig in Bezug auf Kultur?
- Was gibt mir Kultur? Was erwarte ich mir von Kulturakteuren?
- Was sind meine Gedanken zu Kulturthemen der Zukunft?
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