Gute Lehre ist genauso bedeutsam wie gute Forschung und mindestens genauso nachhaltig. Denn: Gute Lehre prägt junge Menschen auf Dauer. Sie soll Leidenschaft für ein Fach vermitteln, praxisnah und forschungsorientiert sein und die Lernmotivation der Studierenden fördern. Gute Lehre trägt dazu bei, kritisches Nachdenken als lebenslange Aufgabe und Herausforderung zu begreifen, das Ringen um bestmögliche Lösungen systematisch zu erlernen und sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden zu geben. "Kritische Geister" im besten Sinne sind das Potenzial, auf das unsere Gesellschaft bauen kann und muss. Denn die Fragestellungen der modernen Welt erfordern neue Ansätze und innovative Lösungen.
Seit Mitte der 90er-Jahre werden in Baden-Württemberg deshalb besonders gute Leistungen in der Lehre jährlich mit dem Landeslehrpreis belohnt. Der Landeslehrpreis hat an den Hochschulen des Landes zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Lehre und den Kriterien einer guten Lehre geführt. Dieser Preis hat innerhalb der Hochschulen einen Wettbewerb von Ideen und Umsetzungen guter Lehre angeregt und damit zu einer Qualitätssteigerung insgesamt beigetragen. Bislang wurden mehr als 400 Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen ausgezeichnet.
Damit auch weiterhin gesichert ist, dass Engagement und Spitzenleistungen in der Lehre gebührend beachtet werden, wurde im Jahr 2009 das Vergabeverfahren umgestellt. Die Kunst- und Musikhochschulen sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg werden in das Konzept miteinbezogen. Die Preise werden in einer zentralen Veranstaltung vergeben. Die Preissumme beträgt je Preisträger und Hochschule 50.000 Euro. Ergänzt wird die Auszeichnung um die Würdigung besonderen studentischen Engagements durch einen mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis - im Jahr 2015 erstmals auch für die Unterstützung von Flüchtlingen.
Seit 2013 wird der Landeslehrpreis im Wechsel mit dem Landesforschungspreis alle zwei Jahre verliehen.