Kunst

Großer Staatspreis für Bildende Kunst geht an Katharina Grosse

2014 wird zum ersten Mal der Große Staatspreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg vergeben. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis geht an Katharina Grosse. Dies gab Staatssekretär Jürgen Walter in Stuttgart bekannt. Die mit einer Preisträgerausstellung verbundene Auszeichnung wird im kommenden Jahr in der Staatsgalerie Stuttgart verliehen.

Der Jury zufolge hat Katharina Grosse in den vergangenen 15 Jahren den Begriff von Malerei umdefiniert und erweitert. „Nach Anfängen in der Tradition der Farbfeldmalerei ersetzte sie Ende der 1990er Jahre den Pinsel durch die Spritzpistole und weitete die Malerei mit Hilfe einer von ihr entwickelten Sprühtechnik über die Ränder des Bildes ins Dreidimensionale aus, indem sie auch die Architektur des Raumes mit einbezieht. Mit ihrem Beitrag hat sie die Geschichte der Malerei anarchistisch und kraftvoll fortgeschrieben“, so die Jury in ihrer Begründung. „Katharina Grosse hat die Grenzen der Malerei systematisch erweitert“, so Staatssekretär Jürgen Walter. Die erstmalige Trägerin des neuen Staatspreises für Bildende Kunst vertrete eine starke Position in der internationalen Gegenwartskunst. Damit löse die Auszeichnung den Anspruch aufs Beste ein, kulturpolitische Akzente in Richtung neuer und junger Kunst zu setzen.

Landesregierung stärkt Kunst- und Kulturlandschaft

Den neuen Preis bezeichnete der Staatssekretär als weiteren wichtigen Baustein der Kunstförderung des Landes. Er freue sich, so Walter, dass zusammen mit dem bereits bestehenden Hans-Thoma Preis nun ein noch breiteres künstlerisches Spektrum gewürdigt werden könne. Gleichzeitig werde damit eine der Empfehlungen aus „Kultur 2020“ umgesetzt. Neben der Neuausrichtung der Kunstpreise, habe die Regierung durch die Erhöhung der Ausstellungsmittel der beiden staatlichen Kunstmuseen und den Ankauf bedeutender Kunstwerke wie die des Meisters von Meßkirch weitere Maßnahmen ergriffen, um die Kunst- und Kulturlandschaft zu stärken.

Katharina Grosse

Katharina Grosse, 1961 in Freiburg im Breisgau geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf. Seit Sommersemester 2010 ist sie Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Zuvor lehrte sie zehn Jahre lang an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Einem weltweit breiten Publikum wurden ihre Arbeiten nicht nur durch unterschiedliche Biennalen sowie Gruppenausstellungen bekannt, sondern auch durch zahlreiche Einzelpräsentationen in renommierten Institutionen wie dem Denver Art Museum, dem Palais des Tokyo in Paris, dem Kunstmuseum Bonn und dem Nasher Sculpture Center in Dallas. Aktuell präsentiert der Public Art Fund ihre erste Außenskulptur in New York, vor dem Metrotech Center, Brooklyn. Ihre Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, u.a. im Centre Pompidou, Paris, Museum of Modern Art, New York, Kunsthaus Zürich oder in der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf.

Staatspreis für Bildende Kunst

Der Staatspreis für Bildende Kunst wird - beginnend mit dem Jahr 2014 - im jährlichen Wechsel mit dem Hans-Thoma Preis vergeben. Er ist mit 25.000 Euro dotiert und mit einer Präsentation verbunden. Mit ihm sollen bildende Künstlerinnen oder Künstler ausgezeichnet werden, deren Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst darstellt, die bereits überregionale oder internationale Anerkennung gefunden haben oder bei denen aufgrund der bisherigen Arbeiten eine Weiterentwicklung zu hohen Leistungen zu erwarten ist. Die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg einberufene Jury unter dem Vorsitz von Staatssekretär Jürgen Walter setzte sich zusammen aus Prof. Ernst Caramelle (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe); Dr. Nicole Fritz (Kunstmuseum Ravensburg), Johan Holten (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden), Anette Kulenkampff (Verlag Hatje-Cantz), Prof. Dr. Christiane Lange (Staatsgalerie Stuttgart), Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe) und Julia Voss (FAZ).

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