Literatur

Literaturstipendien 2007 des Landes gehen an Thomas Weiss, Martin von Arndt, Hans Peter Hoffmann und Stefan Monhardt

Die Autoren Thomas Weiss, Martin von Arndt, Hans Peter Hoffmann und Stefan Monhardt erhalten die Literaturstipendien 2007 des Landes Baden-Württemberg. Thomas Weiss und Martin von Arndt werden mit einem Jahresstipendium in

Höhe von jeweils 12.000 Euro ausgezeichnet. Hans Peter Hoffmann und Stefan Monhardt erhalten jeweils ein mit 6.000 Euro dotiertes Halbjahresstipendium.

„Stipendien sind nicht nur eine Auszeichnung für unsere Schriftstellerinnen und Schriftsteller, sondern haben auch den ganz praktischen Nutzen, den Autorinnen und Autoren den nötigen Freiraum für ihre literarische Arbeit zu geben“, sagte Kunststaatssekretär Dr. Dietrich Birk am 30. Oktober 2007 in Stuttgart.

Der Staatssekretär verwies auf die vielfältige Landesförderung zur Stärkung der baden-württembergischen Literaturtradition. „Wichtige Ziele der

Literaturförderung sind dabei die Entstehung, Verbreitung und Bewahrung von Literatur sowie die Schaffung positiver Rahmenbedingungen für den

Literaturbetrieb”, sagte Birk. Die Literaturstipendien spielten im Förderspektrum des literarischen Nachwuchses eine wichtige Rolle.

Das Land vergibt jährlich drei Jahresstipendien für Schriftstellerinnen und

Schriftsteller, die den Abschluss oder die Durchführung einer größeren Arbeit ermöglichen sollen. Die Stipendien richten sich an Autorinnen und Autoren, die durch Geburt, Wohnort oder einen Schwerpunkt ihres Schaffens mit dem Land Baden-Württemberg verbunden sind. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich. Die monatliche Stipendienhöhe beträgt 1.000 Euro. Eines der

Stipendien kann von der Jury in Halbjahresstipendien geteilt werden. Über die Vergabe entscheidet eine jährlich wechselnde Jury bestehend aus fünf

fachkundigen Mitgliedern. 

Die Stipendiaten 2007 (in alphabetischer Reihenfolge):

Martin von Arndt, geboren 1968 in Ludwigsburg, studiert Religionswissenschaft, Germanistik, Psychologie in Saarbrücken, Budapest und Würzburg. Er ist

stellvertretender Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in

Baden-Württemberg und Angehöriger der Berliner Autorengruppe kOOk. Martin von Arndt lebt als Schriftsteller, Musiker und freier Dozent in Markgröningen. Seit seinem Erstling „Sieben Tage Honig. Roman. (Ikarus, Mainz 1987) hat Martin von Arndt zahlreiche Bücher Veröffentlicht. Jüngstes Werk ist der Roman

„ego shooter“ (Klöpfer & Meyer, Tübingen 2007), in dem er sich literarisch mit den Gamer-Welten und den neuen Formen der Vereinsamung urbaner Eliten auseinandersetzt.

Hans Peter Hoffmann, geboren 1957 in Saarbrücken, lebt, lehrt und schreibt als Autor, Privatdozent und Übersetzer in Tübingen. Nach dem Studium der Germa-nistik und Sinologie erschienen von ihm zahlreiche Publikationen zur Philosophie und Geschichte Chinas sowie Übersetzungen moderner chinesischer Prosa und Lyrik. Seit 2002 freier Autor und Übersetzer. 1998 erschien sein Gedichtband „In den letzten Tagen“, 2002 die Erzählung „Der Nichtstuer“ und 2004 die Erzählung „Langsame Zeit - Eine Reise im Elsass“, (jeweils Klöpfer & Meyer, Tübingen). Sein jüngste Publikation „Truhenorgel“ (Klöpfer & Meyer, Tübingen 2006) enthält Gesänge, Capriccios und Kapriolen.

Stefan Monhardt, geboren 1963 in Calw, studierte Germanistik und Klassische Philologie in Tübingen und Pisa. Nach fünf Jahren als wissenschaftlicher

Mitarbeiter an der Humboldt-Universität Berlin lebt und arbeitet er in Berlin als freier Autor und Übersetzer. Sein erster Gedichtband erschien unter dem Titel „hübsch wund bleiben“ 1982 in Ulm. 2007 veröffentlichte der Drey-Verlag in

Gutach seinen sechsten Lyrikband „Augenblicksgötter“.

Thomas Weiss, geboren 1964 in Stuttgart, war nach seinem Schulabschluss zunächst als Verwaltungsbeamter tätig, bevor er 1992 ein Germanistikstudium an der Universität Stuttgart aufnahm. Nach dem Studium betrieb er in Berlin eine Espressobar. Seit 2001 lebt und arbeitet er ausschließlich als freier Schriftsteller in Berlin. Seinem ersten Roman „Schmitz“, der 2004 bei der Frankfurter

Verlagsanstalt erschien, folgte 2006 der Roman „Folgendes“ (Steidl, Göttingen), in dem er die Abgründe jenseits des Alltags einer Familie am Bodensee auslotet. Sein jüngster Roman „Tod eines Trüffelschweins“ nähert sich literarisch dem vieldiskutierten Thema ‚Turbokapitalismus’ (Steidl, Göttingen 2007).

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst