Förderung

Chancengleichheit: Land unterstützt zehn Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur

Theresia Bauer: Wir brauchen das Potenzial weiblicher Forscher für die Wissenschaft im Land. Deshalb ermöglicht das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm Wissenschaftlerinnen am KIT sowie an den Universitäten Konstanz, Mannheim, Tübingen und Ulm die weitere wissenschaftliche Qualifizierung.

„Baden-Württemberg hat exzellente Wissenschaftlerinnen, auf deren Potenzial wir nicht verzichten können und wollen. Das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm eröffnet ihnen den Weg in Spitzenpositionen der Wissenschaft“, so Ministerin Theresia Bauer. Die Förderung der Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern habe in der Hochschulpolitik des Landes Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert.

Den ausgewählten Wissenschaftlerinnen wird über das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm die mittelfristige Beschäftigung am KIT sowie an den Universitäten Konstanz, Mannheim, Tübingen und Ulm ermöglicht.

Insgesamt setzt das Land zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen im wissenschaftlichen Bereich rund 4,1 Millionen Euro jährlich ein. Die zahlreichen Fördermaßnahmen haben mit dazu beigetragen, den Anteil der Professorinnen an den Landeshochschulen im Zeitraum von 2003 bis 2013 von 10,8 auf 18,7 Prozent zu steigern.

Die geförderten Wissenschaftlerinnen im Einzelnen: 

  • Dr. Stefanie Betz (Wirtschaftsinformatik),KIT
  • Dr. Sarah Burnautzki (Romanistik), Universität Mannheim
  • Dr. Natalia Borisova (Slavistik), Universität Tübingen
  • Dr. Daniela Doneva (Theoretische Physik), Universität Tübingen
  • Dr. Elise Klein (Psychologie), Universität Tübingen
  • Dr. Stefanie Krajewski (Molekulare Medizin), Universität Tübingen 
  • Dr. Dominique Lunter (Pharmazie), Universität Tübingen
  • Dr. Dilana Hazer (Medizinische Psychologie - Kognitive technische Systeme), Universität Ulm
  • Dr. Natasha Grigorian (Slavistik), Universität Konstanz
  • Dr. Magdalena Hüfner (Physik), Universität Konstanz 

 
Allgemeine Informationen:

 

Seit 1997 schreibt das Land zur Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen auf eine Professur das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm aus. In bislang zwölf Ausschreibungsrunden konnten insgesamt 164 Habilitandinnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften in die Förderung aufgenommen werden. An Mitteln wurden hierfür bislang insgesamt rund 27 Millionen Euro bereitgestellt, teilweise mit Beteiligung des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die Unterstützung erfolgt im Rahmen eines Anstellungsverhältnisses nach TV-L EG 13, im medizinisch-klinischen Bereich nach TV-Ä EG 1 (50 %-Stelle). Dies gewährleistet eine vollständige soziale Sicherung der Frauen. Die Stellen werden in die Hochschulen integriert. Neben ihren Forschungsleistungen haben die Geförderten daher Gelegenheit und Verpflichtung, vier Stunden Lehre in der Woche zu halten.

Die Förderdauer beträgt regelmäßig bis zu fünf Jahre, wobei drei Jahre das Wissenschaftsministerium und zwei weitere Jahre die jeweilige Hochschule übernehmen. Für Habilitandinnen im medizinisch-klinischen Bereich (mit Facharzt-Voraussetzung) beträgt die Förderdauer sechs Jahre: vier Jahre durch das Wissenschaftsministerium und zwei Jahre durch die jeweilige Hochschule.

Das Förderprogramm ist nach der ersten Professorin an einer deutschen Universität benannt. Margarete von Wrangell (1877-1932) hatte Anfang des 20. Jahrhunderts in Leipzig und Tübingen Chemie studiert und wurde 1923 nach ihrer Habilitierung an der Universität Hohenheim auf die dortige Professur für Pflanzenernährung berufen. Dort leitete sie bis zu ihrem Tod das gleichnamige Institut.

 

www.mwk.baden-wuerttemberg.de/de/forschung/forschungsfoerderung/wissenschaftlicher-nachwuchs/chancengleichheit