Der persona-verlag aus Mannheim erhält den mit 12.500 Euro dotierten Landespreis für literarisch ambitionierte kleinere Verlage 2012. Dies teilte Jürgen Walter, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst,am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Verlag hat diese Auszeichnung im Jahr 2001 bereits einmal erhalten.
„Die belletristischen Kleinverlage setzen wichtige Akzente in der baden-württembergischen Literaturlandschaft. Mit dem Landespreis für literarisch ambitionierte kleinere Verlage wird dieses Engagement, das oftmals unter schwierigen Arbeitsbedingungen geleistet wird, gewürdigt“, so Staatssekretär Walter. Die verlegerische Arbeit von Lisette Buchholz sei von langjähriger Qualität und Konstanz geprägt, sodass sie sich unter dem neunzehn Verlage umfassenden Bewerberfeld zum wiederholten Mal habe durchsetzen können.
Der fünfköpfigen Jury zufolge paart die Verlegerin Lisette Buchholz „begeisterte Entdeckerlust mit höchsten Ansprüchen an literarische Qualität und einem bewundernswerten Durchhaltevermögen“. Mit dem Preis würden fast dreißig Jahre unermüdliche und erfolgreiche Suche nach literarischen Preziosen ausgezeichnet. „Gegen die Beliebigkeit auf dem Buchmarkt, den Mainstream des gängigen setzt die Verlegerin auf Bücher, die einen wirklich beschäftigen, die man mehrmals lesen kann; konsequent hält sie (Lisette Buchholz) ihre Titel noch jahrelang lieferbar“, heißt es weiter in der Begründung. Das Spektrum des anspruchsvollen Verlagsprogramms reiche von Lyrik des Exils bis zur internationalen Gegenwartsliteratur zwischen Polarkreis und Sinai. Mit bemerkenswerter verlegerischer Sorgfalt würden und werden Schriftsteller vor dem Vergessen bewahrt oder erstmals ins Deutsche übersetzt. Der 1996 begründete Landespreis für literarisch ambitionierte Verlage wird in diesem Jahr zum elften Mal vergeben. Über die Verleihung des Preises entscheidet eine unabhängige Jury, der in diesem Jahr Thomas Bader (Buchhändler, Freiburg), Dr. Jörg Ennen (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart), Irene Ferchl (Vorsitzende Stuttgarter Schriftstellerhaus e.V., Literaturblatt Baden-Württemberg), Christine Sass (Stadtbibliothek Heidelberg), Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Literarische Gesellschaft Karlsruhe) angehörten.
Die bisherigen Preisträger sind die Verlage Klöpfer & Meyer, Tübingen (1996), Legueil Verlag (1997), Ulrich Keicher (1999), Jürgen Schweier (2000), Ithaka-Verlag (2002), Info-Verlag (2004), Drey-Verlag (2006), Urs Engeler Editor (2008), konkursbuch Verlag Claudia Gehrke (2010). 1998 wurde der Preis nicht verliehen. Der persona-verlag wurde 1983 von der freien Lektorin und Übersetzerin Lisette Buchholz gegründet. Das ursprünglich auf Texte aus dem deutschen und österreichischen Exil 1933-1945 ausgerichtete Verlagsprofil wurde in der Folge um Literatur aus der Zeit des Expressionismus und der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs und weiterer kriegerischen Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert erweitert. Der persona-verlag wurde bereits im Jahr 2001 mit dem baden-württembergischen Landespreis für literarisch ambitionierte kleinere Verlage ausgezeichnet. Online: www.personaverlag.de
Quelle:
Ministerium fuer Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg